Sprache auswählen

To Homepage

Qualvolle Tierversuche am UKE Hamburg

In einem extrem leidvollen Tierversuch wurde Mäusen 4 – 10 Sekunden lang der gesamte Rücken verbrüht. Ergebnis: Je länger die Verbrühung dauerte, desto eher starben die Tiere. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche deckt damit wieder extrem grausame Tierversuche auf, die in Deutschland immer noch gang und gäbe sind. Damit will der Verein der durch Tierexperimentatoren und Medien regelmäßig verbreiteten Verharmlosung von Tierversuchen entgegenwirken.

In einem 2023 im Fachjournal Frontiers of Immunology erschienenen Artikel wird ein Tierversuch der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beschrieben. 30 Mäusen wurde unter Betäubung der Rücken geschoren. Dann wurden die Tiere rücklings in kochendes (98°C) Wasser getaucht. Die verbrühte Hautfläche betrug dabei 20-25% der Gesamthautfläche einer Maus. Die Tiere bekamen Schmerzmittel, mussten aber die Folgen der Verbrühung bei vollem Bewusstsein ertragen. Die Dauer der Verbrühung variierte je nach Gruppe zwischen 4 – 10 Sekunden. In der Folge verstarben die Tiere, die 10 Sekunden verbrüht wurden, innerhalb von 9 Stunden und Mäuse, die 7 Sekunden verbrüht wurden, innerhalb von 72 Stunden. Alle überlebenden Tiere wurden nach 72 Stunden getötet.

Ziel des Versuchs war es, ein Protokoll für ein „Modell“ für großflächige Verbrühungen zu erarbeiten und die Entzündungsreaktionen nach unterschiedlich langen Verbrühungszeiten zu analysieren.

„Das Leid, das diesen Tieren angetan wurde, ist unermesslich“, so Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Die Schmerzmittel dürften bei einer so großflächigen Verbrühung des gesamten Rückens kaum etwas ausrichten“, und sie weiß: „Tiere in kochendes Wasser zu tauchen, ist nicht nur grausam, sondern auch vollkommen nutzlos, denn die Haut von Mensch und Maus unterscheidet sich wesentlich, sodass die Ergebnisse aus solchen Versuchen nicht auf den Menschen übertragbar sind.“

Die den Tierversuch verteidigenden Lobbyisten verharmlosen Tierversuche regelmäßig, indem sie sie mit einer Spritze beim Tierarzt vergleichen. Doch die Realität sieht anders aus. „Im Tierversuch werden fühlende Lebewesen zu ‚Modellen‘ degradiert, wie es im lebensverachtenden Jargon der Tierversuchsindustrie heißt“, so Gericke.

Um die Öffentlichkeit über die im Verborgenen ablaufenden Tierversuche zu informieren, betreibt der Ärzteverein seit fast vier Jahrzehnten eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der ein kleiner Bruchteil der in Deutschland stattfindenden Tierversuche exemplarisch dokumentiert ist. Die Daten beruhen auf Fachartikeln, die vom Verein ausgewertet und in verständliches Deutsch übertragen werden.

Weitere Infos

Originalpublikation: Elrod J. et al. Murine scald models characterize the role of neutrophils and neutrophil extracellular traps in severe burns. Frontiers in Immunology 2023: 10.3389/fimmu.2023.1113948

Flugblatt „Tierversuche im Brennpunkt Teil 8: Hamburg“ >>

www.datenbank-tierversuche.de